Wie äussern sich Beschwerden bei chronischen Wunden?
Chronische Wunden können unterschiedlich stark schmerzhaft sein. Je nach Lokalisation und Ursache kann nebst der Wunde auch die Wundumgebung oder die betroffene Gliedmasse Schmerzen verursachen. Bei Diabetikern im fortgeschrittenen Stadium sind in aller Regel keine Schmerzen vorhanden.
Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden erfahren eine starke Einschränkung der Lebensqualität. Bei unter Umständen regelmässig notwendigen Verbandwechseln, sind die täglichen Aktivitäten den Behandlungszeiten anzupassen. Hinzu kommen übler Geruch, auslaufende Verbände, eingeschränkte Bewegungsfreiheit und, bei nicht behandelter Ursache, eine Vergrösserung der Wunde.
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Was ist «das offene Bein»?
Die häufigsten zwei Ursachen für ein offenes Bein sind die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und ein gestörter Abfluss des Venenblutes.
Arteriosklerose
Durch die krankhafte Veränderung der Arterien herrscht im Gewebe eine Unterversorgung mit nähr- und sauerstoffreichem Blut. Die Arteriosklerose ist ein natürlicher Alterungsprozess welcher aber durch Bluthochdruck, Nikotin, Diabetes mellitus, Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und weiteren Risikofaktoren beschleunigt wird. Die Abbauprodukte dieser Risikofaktoren lagern sich an der mittleren Arterienwand ab, es kommt zu Verhärtungen und im fortgeschrittenen Stadium zu Einengungen.
Bei fortgeschrittener Arteriosklerose fehlt der Haut das nähr- und sauerstoffreiche Blut, und es findet keine Zellerneuerung statt. Dadurch kommt es zum Absterben von Hautarealen, was zu schmerzhaften Wunden führt.
Krampfadern, postthrombotisches Syndrom
Die Ursache ist ein gestörter Abfluss des Venenblutes, wie dies bei Krampfadern oder einer durchgemachten tiefen Beinvenenthrombose der Fall ist. Kann das Venenblut nicht ungehindert zum Herzen zurück fliessen, kommt es im Knöchel- und Unterschenkelbereich zu Stauungen. Dadurch werden körpereigene Abbauprodukte, zum Beispiel aus Proteinen, ins Gewebe gedrückt, welche die Haut schädigen. Auf Grund dieser Stauungen wird die Erneuerung der Zellen behindert. Es entsteht ein Ungleichgewicht, welches an weissen und braunen Verfärbungen der Haut erkennbar ist. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Verhärtungen der Haut. Hält dieser Zustand dauerhaft an, entstehen in der geschädigten Hautregion Wunden.
Was ist ein «Druckgeschwür»?
Ein permanenter Druck auf dasselbe Hautareal führt dazu, dass die darunterliegenden Blutgefässe zusammengedrückt werden und es zu einer Unterversorgung der Haut mit nähr- und sauerstoffreichem Blut kommt.
Wie lange es dauert, bis die Haut unter dem Druck zerstört wird, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Beeinflussend sind jedoch die Art des Druckes und die Lokalisation am Körper. Knochenvorsprünge sind deutlich mehr gefährdet, da diese nicht oder nur mit sehr wenig Muskel- und Unterhautfettgewebe gepolstert sind.
Betroffen sind Menschen, die in ihren Bewegungsaktivitäten eingeschränkt sind und somit lange unbewegt in einer Position verharren müssen und deren Ernährungszustand mangelhaft ist.
Was ist der «diabetische Fuss»?
Als diabetischen Fuss bezeichnet man Füsse von zuckerkranken Menschen mit einer bestehenden oder einer abgeheilten Wunde im Bereich des Fusses.
Durch eine langjährig bestehende Zuckerkrankheit entstehen an den Nervenendigungen und Blutgefässen irreparable Schäden. Diese führen zu einer Gefühlsstörung an den Füssen, zu einer verminderten Durchblutung der Füsse und Beine und zu einer Fehlstellung der Füsse. Unpassendes Schuhwerk, Barfusslaufen oder eine unsachgemässe Fusspflege sind oftmals die Ursachen der Fussverletzungen. Hautdefekte werden auf Grund der Gefühlsstörung nicht oder zu spät wahrgenommen, die Folge davon sind tiefe, schlecht heilende Wunden.